Karin fuhr das Nazca Paseo eine ganze Zeit in die Arbeit. Nachdem sie aber immer wieder Probleme mit dem Anhalten an Ampeln und wieder Abfahren hatte und dabei zwei mal stürzte, beschloss sie für sich, dass Einspurer doch nichts für sie sind.

Das Nazca wurde dann verkauft. Zur Spezi 2013 fuhren wir ohne Kaufabsichten, einfach nur um uns umzuschauen. Am Stand von Zox wurde gerade das neu entwickelte Zox 24 ausgestellt. Sergio kannten wir ja schon von unserem Back2Back-Tandem. Er pries das neue Rad an und nötigte Karin zur Probefahrt. Da ich keinen Einspurer dabei hatte, wurde ich auch mit einem Ausstellungsrad versorgt und wir fuhren ein Stück stadtauswärts aus Germersheim hinaus. Karin kam sofort gut mit dem Rad zurecht. Zurückgekehrt stand der Entschluss bereits fest. Sie wollte so ein Rad.

im Mai fuhren wir dann nach Erlangen, damit Karin das Rad nochmal Probe fahren konnte. Der Eindruck blieb der Gleiche. Sie bestellte das Rad in grün ohne Laufräder. Ohne Laufräder, weil ich die angebotenen Laufräder in 24 Zoll einfach unschön fand. Die Felgen kommen aus dem Jugendmountainbikebereich und sind schwer weil robust und mit Bremsflanken.

Bis zur Fertigung des Rades wird es etwa 3 Monate dauern. Genügend Zeit, um sich um ein Laufrad zu kümmern. Ich schrieb also Ginko feine Fahrradteile in Person Joggl an, wie es mit schicken 24 Zoll-Felgen aussieht. Er antwortete sehr prompt: Haben wir nichts schickes. Zwei Wochen hörte ich nichts von ihm und hatte mich schon damit abgefunden, dass halt doch die häßlichen, schweren Felgen nachbestellt werden. Kurz vor der Nachbestellung erhielt ich dann eine Mail: "Ich habe 24 Zoll felgen in schwarz in Ginko-Design da. Soll ich zwei Laufräder aufbauen?". Meine kurze Antwort: "Ja!". Wir besprachen, dass eine leichtgängige 10-Gang Nabe mit Scheibenbremsadapter und eine leichtgängige Vorderradnabe eingespeicht wird. Sergio habe ich informiert, dass Scheibenbremsaufnahmen verbaut werden sollen und Scheibenbremsen.

Ende Juli war der Rahmen fertig. Wir fuhren nach Erlangen und holten auf dem Weg die Laufräder in Spalt ab. In Erlangen angekommen, fanden wir das Rad mit anderen Laufrädern aufgebaut im Laden stehen. Sergio hatte nicht die Geduld, dass das Rad erst an dem Tag vollständig aufgebaut wird. Er wollte uns dann die Laufräder mitgeben, damit ich sie umbauen kann. Klaus, seine Hilfe im Laden und ich überzeugten dann Sergio, dass der Umbau kein Hexenwerk ist und wir das gleich an Ort und Stelle machen. Sergio lieferte Schläuche und Reifen und wir stecken die Räder innerhalb von 10 min vollständig um. Noch ein bisschen Einstellarbeit und Karin fuhr ihre erste Runde mit dem Rad. Aus Spass habe ich übrigens mal das angebotene Laufrad und das neue Laufrad vom Gewicht her verglichen. Da liegen 1,5 kg beim Antriebsrad und 1 kg beim anderen Rad dazwischen. Welch ein Unterschied!

Karin fuhr glücklich ihre Touren mit dem Rad. Kurz vor einem geplanten Urlaub am Rhein entlang, sollte noch ein Nabendynamo nachgerüstet werden. Ich wollte das Laufrad nicht unbedingt umspeichen und frage deshalb wieder bei Ginko nach, ob noch eine Felge da ist. Da erfuhr ich den Werdegang der Felgen. Joggl hat bei seinem Lieferanten 24 Zoll - Felgen nachgefragt. Dieser meinte, wenn er 300 Stück abnimmt, dann stellt er die Fertigung um. 300 Stück sind zu viel. Joggl fragte deshalb Probeexemplare an und die wurden zugesagt. Es kamen vier Stück per Post. Zwei davon landeten in Karins Rad. Die anderen zwei wollte Joggl für Sergios Räder reservieren. Da er aber kein Interesse zeigte, lagen sie noch im Keller. Glück für uns. Ich rief die letzen beiden Felgen ab und orderte die Speichen und den Nabendynamo bei Joggl. Das Laufrad wurde aufgebaut und tut seinen Dienst.

Karin hat damit ein Customized Bike, das wohl so schnell keiner mehr nachbauen kann. Einzigartige Felgen, Leichtlaufräder und ein Gesamtgewicht von knapp 11 kg vollständig tourentauglich. Unsere erste größere Tour war der Fahrradurlaub 2014 entlang des Rheins.