Steckbrief:

Start: Bayreuth Bahnhof
Ende: Bamberg Bahnhof
Strecke: 69 km, 650 m Aufstieg
Belag: vorwiegend Asphalt

So nennt sich die Liegeradtour am 3. Oktober dem Tag der deutschen Einheit. Dieses Jahr führte sie von Bayreuth nach Bamberg. Von Augsburg aus fuhren wir zu zweit mit dem Auto (Schande über unser Haupt, aber es gibt nur einen vernünftigen Rückfahrtzug, der in den letzten zwei Jahren immer verpasst wurde) nach Bamberg. Von da aus setzten wir uns in den Zug nach Bayreuth. Dort trafen sich insgesamt 34 Radfahrer, darunter vier Aufrechtradler, der Rest Liegeradler.

Vorbereitet wurde es von Thomas und Peter, die auch die Tour leiteten. Bereits in Lichtenfels war das Hallo groß, als wir uns in das einzige Radabteil nach Bayreuth quetschten. Die Schaffnerin war leicht angesäuert, weil sie nicht unbedingt einen leichten Weg hatte, hat es dann aber akzeptiert. In Bayreuth war dann die zweite große Begrüßung und bei der anschließenden Stadtbesichtigungsrunde fühlten wir uns mal wieder wie im Zoo, nur auf der anderen Seite des Gitters.

Nach einer schönen Runde durch Bayreuth schwenkten wir ein in einen Radweg, der auf einer ehemaligen Bahntrasse gebaut wurde. Nicht immer ist dieser zu erkennen. Aber trotzdem war es gut zu fahren. Angekündigt war ein tendenziell bergabführender Radweg. Ein Blick auf das Höhenprofil zeigt deutlich, dass da wohl der Wunsch der Vater des Gedanken war. Aber auch wenn es am Anfang schlimm aussieht, waren wir eigentlich gut beieinander und keiner blieb weit zurück. Die Route führte über Fahrradwege, wenn sie vorhanden waren, auf ruhigen Nebenstraßen und zum Teil auf der Staatsstraße. Dies deswegen, weil der eigentliche Weg grob geschottert war und dies sehr strapaziös für die Reifen ist.

Nach dem ersten Höhengipfel fiel die Gruppe dann etwas auseinander, weil die Abfahrt für die schnellen Fahrer natürlich äußerst reizvoll war und sie einfach davonzogen. Ich muss zugeben ich lies mich mitziehen und fuhr in Teilbereichen mit 25 bis 35 km/h vor mich hin, wobei ich meist an meiner oberen Leistungsgrenze fuhr. Dies rächte sich dann auf dem letzten großen Anstieg vor dem Essen. Ich fuhr zwar noch gut nach oben, aber fiel dann doch etwas zurück.

Mittags waren wir in Huppendorf, ein Ort mit eigener Brauerei und einer typischen Landgaststätte, die auch von anderen Radlern heimgesucht wurde. Immer wieder konnte man Gäste sinnend vor den Rädern stehen sehen und es ergaben sich einige Gespräche und natürlich wurde auch fleissig gefachsimpelt. Erst beim Essen erfuhren wir, dass direkt im Ort der nächste satte Anstieg auf uns wartete. Nicht nur mich überzeugte der Anstieg davon, aufs Radfahren zu verzichten und das Rad aufwärts zu schieben.

Der Rest der Strecke war dagegen richtig einfach. Kurz vor dem Highlight der Tour legten wir nochmal eine Konzentrationspause ein, bevor wir die 2 km lange Abfahrt mit ca. 12% bei Tiefenellern in Angriff nahmen. Thomas warnte uns von den motorisierten Bikern, die oft mal sehr draufgängerisch fahren. Wir sollen also Abstand halten, damit die Platz haben, wenn sie kommen. Zum Glück waren keine unterwegs. Meine persönliche Bergabgrenze lag zu dem Zeitpunkt bei 50 km/h und in Anbetracht der Warnung vermied ich es schneller als 30 zu werden, um noch genügend Reserve zu haben. Die Anderen ließen es laufen. Thomas meinte, dass er es noch nicht schneller als mit 70 km/h geschafft hat.

Nach dem Ort fuhren wir wieder auf einer ehemaligen Bahntrasse nach Bamberg. An einer Kreuzung am Ortsanfang löste sich die Gruppe dann ziemlich schnell spontan auf, weil die Erlanger noch nach Erlangen radeln wollten und die Lichtenfelser und Coburger ihren Zug bekommen wollten. Die paar Restradler verabschiedeten sich dann am Bahnhof zum Zug. Christine, Petra und ich genehmigten uns noch einen Kaffee. Dann packten wir wieder unsere Räder aufs Auto, fuhren zum Tanken (Erdgas) und ab auf die Autobahn nach Hause.

Leider war rund um Nürnberg immer wieder Staus und nur über Tricks und Schleichwege hielten wir die Zeitverzögerung unter 45 min. Um 21:00 Uhr waren wir nach einem schönen, aber langen Tag mit einer tollen Radtour wieder zu Hause. Bis auf eine kleine Panne am mitfahrenden Tandem, einem Pino, musste nur ein Tretlager verändert werden, weil die Geschwister mal getauscht hatten und für die größere Schwester der Kniewinkel einfach zu klein war.

Nach den Reaktionen im liegeradforum war die Tour von allen hochgelobt und erfolgreich. Nächstes Jahr wollen wir eine Tour im Nördlinger Ries anbieten und hoffen auch auf diese rege Beteiligung. Es waren immerhin Teilnehmer aus Regensburg, Augsburg, Coburg, Bayreuth, Leipzig und rund um Nürnberg und Bayreuth dabei.

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