Steckbrief:

Start: Bahnhof Kaufbeuren
Ziel: Bahnhof Kaufbeuren
Strecke: 76 km, 900 Hm
Belag: Asphalt, Schotter

Wir wollten die Dampflokrunde nochmal fahren. Sie geht von Kaufbeuren östlich und dann südlich nach Lechbruck am See. Weiter nach Marktoberdorf und zurück nach Kaufbeuren. Der erste Teil (ca. 17 km) radelt man auf einer alten Bahntrasse und von Lechbruck am See bis Marktoberdorf wiederum. Beide Strecken zeichnen sich durch moderate Anstiege und Gefälle aus, da die Loks früher auch keine größeren Steigungen bewältigen konnten.

Die Verbindungen dazwischen können schon mal anstrengend sein. Wir haben sie geschafft, auch wenn dies am Anfang nicht so aussah.

Da wir das letzte Mal erst um kurz nach 11 in Kaufbeuren waren, wollten wir diesmal zwei Stunden früher dran sein, um gemütlich auch mal Pausen auf der Strecke machen zu können. Der Wille war da, aber das Schicksal lacht darüber.

Fast pünktlich um 8:03 fuhren wir in Kissing mit der Bahn los. Wir sollten in Geltendorf in den Zug nach Kaufbeuren umsteigen. Dieser sollte an Gleis 1 abfahren. Dieses Gleis war aber nicht benutzbar. Der freundliche Herr des ServicePoints teilte uns und einem anderen Ehepaar mit, dass der Zug auf Gleis 4 gerade eingefahren ist. Wir packten also wieder unsere Räder und trugen sie wieder nach unten durch die Unterführung und am Gleis 4 nach oben. Glücklich verstauten wir die Räder im Zug und machten es uns bequem. Beim Abfahren entdeckten wir auf dem Nebengleis 3 einen Zug mit der Aufschrift Kaufbeuren. Uns schwante böses, da aber kein Schaffner kam, konnten wir nicht fragen, wo wir wohl hinfahren. Tja unser Ziel war München und der Lokführer war entsetzt, weil er eigentlich ohne Fahrgäste den Zug überführen sollte. Ein Zwischenhalt in Pasing, bei dem wir in den Alex hätten umsteigen können, gab es nicht.

Also packten wir wieder unsere Räder zusammen und aus dem Zug und suchten uns den Zug nach Kaufbeuren. Nach dem Gespräch mit dem Lokführer kam heraus, dass wir einfach sitzen bleiben können, denn er fährt jetzt nach Kaufbeuren. Räder wieder rein und schicksalsergeben auf die Abfahrt gewartet. Der Zug wurde mit der Zeit gesteckt voll. Mit zwei Stunden Verspätung kamen wir dann irgendwann auch in Kaufbeuren an. Wieder war es kurz nach 11 Uhr als wir unsere Rundtour starteten.

Zusammen mit dem anderen Ehepaar, das auch die Runde (allerdings nur bis Marktoberdorf) fahren wollte kämpften wir uns durch die unübersichtlichen Unter- und Überführungen für Radler und der verworrenen Dampflokrunde am Anfang. Ab dem Bahndamm fuhren wir ein deutlich höheres Tempo und verloren uns bald aus den Augen. Die Strecke führt am Anfang begleitet von vielen Schikanen auf einer alten Bahntrasse und somit durch wunderschöne Landschaft und mit moderaten Anstiegen. Am Ende der 17 km langen Trasse führt ein geschotterter Privatweg, der aber wohl auch auf der Trasse liegt bis zu einer Staatsstraße. Kurz danach geht aber wieder ein geschotterter Weg weiter geradeaus, weg von der Staatsstraße. Der Weg führt weitläufig durch ein Waldgebiet. Bei Königsried kommt man wieder auf eine asphaltierte Straße und fährt über eine hügelige Strecke bis Tannenberg und weiter nach Burggen. Diese Straße hat uns beim letzten Mal den Reifen gekostet.

Vorsorglich hatten wir diesmal einen neuen Reifen dabei, haben ihn aber nicht gebraucht. Der Weg bis nach Lechbruck ist wieder angenehm zu fahren. Am Campingplatz fehlt allerdings die Ausschilderung und da fährt man einfach rechts am Campingplatz vorbei und um ihn herum. Am Ortsanfang von Lechbruck weisst ein Schild auf den Gasthof zum Hirschen hin. Leider stimmt die Angabe 50 m nicht, sondern es sind eher 500 m. Wir haben einen kleinen Schlenker von der Route gemacht, um den Berg auf zum Gasthof zu fahren. Und es hat sich gelohnt. Das Essen war frisch zubereitet, lecker und für Augsburger Verhältnisse preiswert. Im kleinen Biergarten konnten wir uns gut erholen. Beim Wegfahren entdeckten wir, dass auch ein Schild vom ADFC für BIKE AND BED am Gasthof hing. Also wer hier keine Lust mehr hat weiterzufahren (sind ungefähr die Hälfte also 42 km), kann dort auch übernachten.

Ab Lechbruck waren wir schnell auf dem Bahndammweg und wieder ging es schön moderat rauf und runter. Die Tendenz war insgesamt aber abwärts. Leider kommt direkt nach Lechbruck erst ein langer Aufstieg, der kurz nach dem Essen doch einiges von uns forderte. Aber in flottem Tempo fuhren wir dann in Richtung Marktoberdorf. Wer hier keine Lust mehr hat, kann sich von da an in den Zug setzen oder an einem der folgenden kleinen Bahnhöfe, die der Reihe nach bis Kaufbeuren abgefahren werden.

Am Bahnhof in Kaufbeuren ist nebenan ein Lebensmitteldiskounter, der uns mit Frischwasser für die Zugfahrt versorgte. Ab da war die Zugfahrt eher langweilig, Umstieg in Buchloe und Weiterfahrt nach Augsburg. Dann sind wir nochmal umgestiegen um dann in Kissing am Bahnhof wieder anzukommen.

Die ganze Fahrt unternahmen wir mit einem nicht mehr einwandfreien Hinterradlager, das uns bis dahin kein Fahrradhändler reparieren konnte. Jetzt dürften die Spuren so deutlich sein, dass die Schäden leicht zu erkennen sind. Das Lager wurde besonders am Berg immer lauter. Bei schnellen Abfahrten murrte es in hoher Taktfrequenz vor sich hin, hielt aber durch. Beim Umstieg in Augsburg meinte Karin, dass wir die Tour nochmal machen sollten mit einem normal funktionierenden und mangelfreien Rad. Aber nicht mehr dieses Jahr, vielleicht nächstes Jahr oder so.

 

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