Steckbrief:

Start: Kissing
Ende: Bischofsgrün
Strecke: 46 km, 630 hm
Belag: Asphalt, Schotter, Lochpflaster

Los gehts in Kissing mit dem Zug nach München, dann nach Regensburg und dann nach Marktredwitz. Ab Bahnhof Marktredwitz geht es über Pilgramreuth, Ebnath, Fichtelberg zur Weissmainquelle. Von dort dann zum offiziellen Start des Mainradweges nach Bischofsgrün.
Das Gelände ist stark hügelig und der Weg verläuft in der Hauptsache auf Straßen und dem Fichtel-Naab-Radweg. Die minimale Höhe ist 531 m über Meeresspiegel (NN) und die maximale Höhe 923 m über NN. Die Weissmainquelle befindet sich auf 897 m über NN.

Unsere Anreise erfolgte mit dem Zug. Start war in Kissing Bahnhof, dann über München, Regensburg nach Marktredwitz. Marktredwitz hat eigentlich nichts mit dem Mainradweg zu tun, aber es ist die nächste Bahnstation zur Weissmainquelle. Die Bahn prällierte mit einer Fehleinschätzung oder mangelnder Flexibilität. An einem Pfingstsamstag einen Schienenbus mit zwei Waggons von Regensburg aus einzusetzen, war gelinde gesagt eine grobe Fehleinschätzung. Insgesamt passten in ein Fahrradabteil nur 5 Räder und es gab nur ein Fahrradabteil. Die gut zwanzig Radfahrer, die nicht mehr reinkamen hatten halt Pech. Umfallen können hätte in dem Zug weder ein Fahrrad noch ein Mitreisender. Der Zug war gestopft voll. Jeder, der aufs Klo musste oder raus wollte, spielte Sokoban (ein Kistenschiebespiel). Als wir in Marktredwitz raus wollten, mussten wir dann zwei Saisonarbeiter ziemlich massiv wecken und über deren Leergut irgendwie hinauskommen.

Was soll es, wir waren in Marktredwitz und machten erst mal Mittag. Bei bestem Wetter fuhren wir los.

Wir hatten im Vorfeld einen Track heruntergeladen, von jemandem, der die Tour bereits so gefahren war. Im Gegensatz zu dessen Beschreibung war jedoch der Fichtel-Naab-Radweg nicht mehr grob schotterig, sondern wunderbar asphaltiert. Durch den Tip eines anderen Radfahrers besuchten wir eine Kapelle mit einem geschnitzten Wurzelstock als Altarsäule. Dummerweise habe ich mir nicht gemerkt, wo das genau war. Ich denke aber in der Nähe von Masch.

Vor dem Fichtelbergsee war die erste große Schiebepassage, weil der Weg massiv bergauf ging. Geschätzt waren es mindestens 16%.

Unsere Suche nach der Weissmainquelle war dann etwas langwieriger. Nach dem wir das Rad abgestellt hatten, liefen wir den Hinweisschildern hinterher. Von einem Wegweiser Weissmainstein abgelenkt, stiegen wir in einem Bachbett aufwärts bis zu dem Stein selbst. Von der Quelle war nichts zu sehen. Den Weg zur Quelle fanden wir dann doch und tranken daraus. Hoffentlich hat dies den Wasserstand im Main nicht nachhaltig verändert. Den Weg zurück gingen wir über die Wirtschaftsstraße und waren schnell wieder am Rad.

Auf dem weiteren Weg waren immer wieder Steigungen und Gefälle. Ein Gefällestück haben wir bergab lieber geschoben, eigentlich nebenhergelaufen und gebremst. Da ging es auch 16% runter und dann noch um eine Steilkurve. Im Auslauf der Kurve drei riesige Schilder und damit keiner dagegenfährt, sondern drüber weg fliegt, ein etwa 1 m tiefer Graben.

Im Laufe des Weges ging es immer wieder bergauf um den Ochsenkopf herum bis auf den höchsten Punkt von 805 m über NN. Danach ging es fast ständig bergab auf diesem tollen Rollschotter mit scharfen Kanten. Im Grunde fuhren wir nicht schneller bergab, wie bergauf. Irgendwann erreichten wir dann Bischofsgrün. Die Pension lag auf der anderen Talseite. Also wieder bergab schieben, fahrend wären wir locker auf 70 km/h gekommen, das wollten wir uns und den Kindern im Wohngebiet nicht antun. Zum Ausgleich durften wir dann gegenüber wieder fast gleich hoch bergauf schieben.

Die Pensionswirtin ist äußerst freundlich und wir bekamen ein schönes großes Zimmer. Die Dusche war unsere erste Anlaufstelle. Danach folgten wir dem Hinweis der Wirtin zu einem Lokal. Das Essen in der Hammerschmiede war lecker und ausreichend. Durch die tiefstehende Sonne und einen kleinen Regenschauer bekamen wir einen wunderschönen kräftig leuchtenden Regenbogen zu sehen. Satt und zufrieden liefen wir wieder in die Pension und fielen fast sofort ins Bett.

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