Am Samstag gekauft, am Sonntag für mich hergerichtet. Natürlich auch Probefahrten, aber immer in Begleitung, mal da, mal dort was verändert ...

Und dann ist es so weit. Ich fahre das erste Mal zur Arbeit. Alleine und mit dem Bewusstsein, dass ich den Friedberger Berg schaffen muss.

Der Höhenunterschied von 29 Höhenmetern auf ca. 1 km erscheint mit dem 38 kg schweren Kabinenfahrrad erst einmal fast unbezwingbar. Aber zuerst müssen ganz andere Probleme gelöst werden: Was zieh ich an? Wie schnell wird mir warm? Denn frieren möchte ich auf keinen Fall. Wie verstaue ich meine Sachen am Besten? Natürlich darf ich nichts vergessen, ich muss die richtigen Schlüssel mitnehmen .... Als ich endlich im Fahrzeug sitze, klopft das Herz doch etwas. Das Abenteuer beginnt!

Die Strecke an der B2 entlang ist nicht wirklich eine Herausforderung. Ich kann mich an die neue Situation gewöhnen, langsam hochschalten und dabei den Tacho im Auge behalten. Ich will mich nicht gleich am Anfang verausgaben, denn der Friedberger Berg kommt ja noch! Trotzdem zeigt der Tacho ca. 23 km/h, ungefähr so viel, wie ich auch mit dem normalen Fahrrad brauche, wenn ich gut drauf bin. Die erste Hürde ist dann die „Drück-Ampel“ über die B2. Es bleibt mir erst mal nichts anderes übrig, ich muss das Verdeck aufmachen, damit ich sie bedienen kann. Dann möglichst weit herunterschalten und aufpassen, das ich die relativ enge Kurve zum nächsten Fahrradweg bekomme. Alles kein Problem und weiter geht‘s auf einem kurzen Stück Fahrradstraße.

Die nächste Herausforderung ist ein Stück Schotterweg. Ich werde um einiges langsamer und habe das Gefühl, nichts in und an mir ist mehr auf dem richtigen Platz. Da muss ich mir eine andere Lösung suchen. Für jeden Tag ist das nichts. Das nächste Stück geteerter Weg ist die reinste Erholung. Aber jetzt wird es wieder spannend. Ich muss links in eine normale Straße abbiegen und gleich darauf wieder rechts in einen Fahrradweg. Der ist aber mit Hindernissen versperrt, damit keine Autos reinfahren können. Ich hab das Gefühl, ich müsste ewig ausholen um um die Kurve zu kommen. Und der Blick in den oben liegenden Rückspiegel ist noch sehr ungewohnt. Aber alles klappt und der Friedberger Berg kommt immer näher.

Wie war das noch gleich: möglichst herunterschalten, damit die Knie nicht überanstrengt werden. Vorher Schwung holen geht nicht, denn ich muss wieder um eine Kurve und da fühle ich mich noch nicht so sicher. Aber der erste Anstieg ist schon geschafft und ich kann ganz gemütlich im ersten Gang mit 5 km/h in der Stunde vor mich hinfahren. Wenn es zwischendurch etwas flacher wird, kann ich sogar mal hochschalten. Das letzte steilere Stück schaffe ich dann auch ganz gemütlich.

Und dann passiert es endlich. Das berühmte Glücksgefühl nach einer vollbrachten Leistung! Ich habe es geschafft. Meine erste Fahrt mit dem Cab-Bike den Friedberger Berg hinauf und es geht mir super!